Von Nerja und dem Campingplatz voller liebevoller Details geht es weiter zum spanischen Atlantik. Ich mag das rauere Klima und den Wind an den Stränden und Klippen, die wir an der Algarve finden werden. Málaga, Marbella und Gibraltar lassen wir links liegen und steuern als Zwischenstopp das knapp 370 Kilometer entfernte Barbate an. Rota wird unser letztes Ziel vor der portugiesischen Grenze sein.
Barbate – Kiterparadies und einsame Buchten
In Barbate angekommen, finden wir einen Stellplatz – nicht idyllisch gelegen, aber fußläufig zum Playa de los Caños de Meca. Für eine Nacht vollkommen ausreichend und für 15 EUR/Nacht okay. Für die meisten Stellplätze sollte man autark stehen können. Solarpanel, Trockentoilette und Außendusche machen unabhängig.
Über einen langen Steg kommend, bietet sich ein Blick über unzählige bunte Kite-Segel (heißen die so?) und emsiges Treiben am Strand. Rechtzeitig habe ich erkannt, dass mein Blick beim Laufen auf den Sand gerichtet sein sollte. Hier liegen zig Seile ausgebreitet. Scheinbar mit System und jeder Kiter scheint zu wissen, welches seinem Equipment zuzuordnen ist. Ein buntes Zirkustreiben und es lohnt sich, sich unterzumischen und die akrobatischen Sprünge zu bestaunen.
Ein breiter Weg führt durch die Dünen zum Leuchtturm und einer kleinen Bucht, die menschenleer ist. Wie immer ist auch dieser Strand, der nur unter immensen Kraftaufwand mit mehr als zehn Schritten erreichbar ist, leer. Badebuchten und Wattenmeer-ähnliche Abschnitte mit großen Findlingen wechseln sich ab. Eine tolle Landschaft.
Rota
Von Barbate aus geht es weiter nach Rota, etwa 40 Kilometer nördlich von Cádiz. Seit wir auf die Atlantikseite gewechselt haben, kommt ein Gefühl der Rückreise auf. Was natürlich übertrieben ist, weil wir gerade mal vier Wochen unterwegs sind und uns dieselbe Zeit noch einmal bevorsteht.
Camping Playa kostet 26 EUR/Nacht, bietet schattige Plätze unter Stoffbahnen und hat einen eigenen Zugang zum Strand. Dieser ist weitläufig, mit feinstem Sand und schreit nach einer langen Wanderung. Lounge-Musik und kühles Bierchen an einer Strandbude – perfekt. Rota ist für uns der letzte Stopp in Spanien. Auf gehts zur faszinierenden Algarve und ihren Stränden und Klippen.
Fuseta
Unser erstes Ziel in Portugal ist Fuseta, ein kleiner Ort an der Algarve. Der Campingplatz Parque de Campismo ist wassernah gelegen und kostet 16 EUR/Nacht. Der Strand liegt allerdings an einer Lagune und ist für die Anzahl der Sonnenanbeter definitiv zu kurz. Die Stände mit Fisch in den Markthallen, aber auch in den Supermärkten sind ein Fest und für kleines Geld gibt es fangfrische Köstlichkeiten.
Albufeira – Kupfer, Creme und Türkis
Es gibt ja immer Highlights einer Reise, die noch Jahre nachwirken, weil sie einen so begeistert haben. Im letzten Jahr war es die Alabasterküste und in diesem (bis jetzt) definitiv die Küste der Algarve und ihre Strände und Klippen. Die Klippen sind kupfer- und cremefarben. Mit bis zu 70 Metern Höhe ist der Blick sowohl von oben, als auch vom Strand atemberaubend. Durch die wenigen, geschaffenen Zugänge über Holzstege und Treppen ist der Strand auch hier wieder relativ menschenleer. Vorausgesetzt, man ist bereit, ein paar Meter zu laufen. Eine schöne Wanderung führt auf den Klippen zum Shark Fin Point, einem (ich denke getrimmtem) Busch und weiter zu einer Strandbar. Dort gibt es einen interessanten Snack zum Bier, den ich bisher nicht kannte. In Salzlake eingelegte Lupini-Bohnen, die man an einer Stelle anbeißt und die Bohne aus der Hülse presst. Irgendwie lecker und wohl auch aufgrund des Eiweiß-Gehaltes gesund.
Praia da Foz do Sizandro
Ganz versteckt und mit den wohl höchsten Wellen, die wir bis jetzt hatten, liegt der Strand Praia da Foz do Sizandro. Der kostenlose Stellplatz mit Frischwasser gehört zur Gemeinde und täglich kommt eine Frau aus dem Dorf und verkauft ihre Backwaren. Konkurrenzlos, weil es hier weit und breit keine Geschäfte gibt. Über eine Holzbrücke gelangt man vom Stellplatz über eine Lagune an den weitläufigen Strand. Hier ist die See so rau, dass sich wenig Surfer auf dem Wasser finden. Das Klima erinnert sehr an die herbstlichen Nordsee-Strände in Holland und hier liegen auch tatsächlich nur die hart gesottenen Sonnenanbeter.
Ein Wandersteg führt auf eine Klippe und zum nächsten Ort. Die Wege sind, wie überall in Spanien und Portugal, mit zerschlagenen Kacheln aufgefüllt. Ich vermute, es ist eine einfach und preiswerte Müllentsorgung, da die Fliesen sich mit der Zeit zermalmen. Die Landschaft ist immer noch saftig-grün und keine Spur ausgetrocknet.
Am Strand liegt eine angespülte blaue portugiesische Galeere. Sie gehört zu den giftigen Quallenarten und ihre langen, blauen Tentakel verursachen Verletzungen bei Berührung. Interessant zu betrachten – hier am sicheren Land. Wir bleiben noch einige Tage in der Bucht, wandern mit unseren dick-besohlten Crocs* und schonen unser Reisebudget auf dem Stellplatz für umme. Unser nächstes Ziel wird nach Gafanha da Boa Hora sein.
*Als Werbe-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen oder Klicks. Das bedeutet, dass ich, solltet Ihr auf meine Empfehlung hin etwas erwerben, eine kleine Provision erhalte. Wichtig ist zu erwähnen, dass ich die Produkte nicht zur Verfügung gestellt bekommen habe, sondern selbst erworben habe. So basieren meine Empfehlungen auf meinen positiven Erfahrungen. Wichtig ist auch, dass sich für Dich die Preise der Produkte nicht verändern.
No Comments